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Die Automatisierung der messtechnischen Rückführung von Messwerten birgt ein hohes Potenzial für ein effektiveres Qualitätsmanagement mit weniger menschlicher Interaktion und geringeren Risiken durch manuelle Datenverarbeitung. Der digitale Kalibrierschein (DCC) enthält alle metrologischen und administrativen Informationen in einer vollständig maschinenlesbaren und maschineninterpretierbaren Form. Da er der Norm ISO/IEC 17025 und den jeweils geltenden messgrößen- und prozessspezifischen Anforderungen entspricht, hat der DCC den Anspruch als das gültige Dokument, auch im Rahmen einer Akkreditierung, ausgestellt werden zu können. Eine zusätzliche, menschenlesbare Ausfertigung in analoger (Papier) oder digitaler (z.B. PDF) Form ist nicht mehr erforderlich.
Das DAkkS-akkreditierte Kalibrierlabor der BAM (D K 11075 08) hat im Rahmen der nationalen Initiative QI Digital valide DCCs für Kalibrierungen von Widerstandsthermo-metern (z.B. Pt100) etabliert. Diese XML-Dokumente werden automatisch mit einer selbst implementierten Middleware generiert, die eine prozess- und laborspezifische DCC-Vorlage mit den gesammelten Metadaten (d.h. Kunden-, Auftrags-, Artikel- und Methodendaten) sowie den gemessenen Kalibrierdaten und Umgebungsbedingungen befüllt.
Da die DCCs im Geltungsbereich der Akkreditierung als „eAttestations“ ausgestellt werden, sind sie auch mit dem neuen digitalen DAkkS-Akkreditierungssymbol ausgestattet. Dieses qualifizierte elektronische Siegel weist, nach erfolgreicher Validierung durch den Empfänger, den aktiven Akkreditierungsstatus der ausstellenden Stelle zum Zeitpunkt der Siegelung (Freigabe) maschinenlesbar nach. Da es auch alle anderen Funktionalitäten eines elektronischen Siegels (Datenintegrität und Authentizität) enthält, kann es eine digitale Signatur auf akkreditierten DCCs vollständig ersetzen.
Die maschinelle Interpretierbarkeit der Daten in einem DCC ermöglicht die Automatisierung der metrologischen Rückführung und des Qualitätsmanagements in den Laboren und der industriellen Messtechnik. Dabei minimiert eine automatisierte Daten-validierung, -übertragung und -verarbeitung im lokalen Qualitätsmanagementsystem den manuellen Arbeitsaufwand und unterbindet gleichzeitig unbewusste Fehler. Außerdem kann der DCC-Nutzer von gelockerten Prozessgrenzen profitieren, indem er die Messunsicherheit ausnutzt, anstatt sich auf Gerätespezifikationen oder Toleranzen beziehen zu müssen, was zu weiteren wirtschaftlichen Vorteilen führten kann.
Wir zeigen die beschriebene Erzeugung und die Nutzung unserer eAttestations auf Knopfdruck, am Beispiel einer thermischen Prozessüberwachung, mit unserem DCC-Demonstrator. Darüber hinaus können Sie tiefere Einblicke in die DCC-Siegelung, Validierung, den Quellcode sowie Good Practice und die messtechnischen Vorteile erhalten.

Mehr Informationen sowie ein gratis DCC-Muster (Pt100) zum Download finden Sie unter:
https://netzwerke.bam.de/Netzwerke/Content/DE/Standardartikel/Netzwerke/QI-Digital/dcc.html